Visquard
Seit dem 13. Jahrhundert war Visquard Häuptlingssitz. Es besaß zwei Burgstellen (sogenannte Steinhäuser): eine im Nordwesten, die andere im Südosten des Dorfes. Während die große Burgstelle im Nordwesten der Flurbereinigung der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts zum Opfer fiel, ist das kleinere Steinhaus noch erhalten. Der erste Häuptling, der namentlich in den Annalen des Dorfes auftaucht, ist Siebrand Ulberna von Visquard. Er regierte in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts und gab gemeinsam mit den Nachbarhäuptlingen von Westerhusen, Hinte und Twixlum sowie mit dem Drosten Wiard von Emden ein Gesetzbuch heraus.
Der zweite Häuptling, von dem die Quellen berichten, ist Wygert tho Visquarden.
Schneider, jeweils zwei Maurer und Schmiede sowie jeweils ein Böttcher und Glaser. Die drei Kaufleute handelten mit Tee, Salz, Tabak und Seife.
Jahrhundertelang waren die natürlichen Tiefs (kleine Fließgewässer) und die Entwässerungskanäle, die die Krummhörn in einem dichten Netz durchziehen, der
Produkte: „Vom Sielhafenort transportierten kleinere Schiffe, sog. Loogschiffe, die umgeschlagene Fracht ins Binnenland und versorgten die Marschdörfer (loog = Dorf). Bis ins 20. Jahrhundert belebten die Loogschiffe aus der Krummhörn die Kanäle der Stadt Emden.“
Die Kirche in Visquard, ehemals St. Margaretha, wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. In der Nähe von
Visquard befindet sich die uralte Siedlung Appingen, in dem 1436 ein Kloster gegründet wurde. Ein Bohlenweg führte einst von Visquard über Appingen nach Greetsiel. Heute gibt es einen gut ausgebauten Feldweg (ideal für Fahrradtouren), der die Ortschaften miteinander verbindet.
1972 wurde Visquard in die neue Gemeinde Krummhörn eingegliedert.
Da Visquard über einen Bootsanleger verfügt, ist auch dieses idyllische Warfendorf gut auf dem Wasserwege zu erreichen (Kanutouren in die nähere Umgebung ermöglichen einen besonderen Eindruck der einmaligen Landschaft).
1744 fiel Visquard wie ganz Ostfriesland an Preußen. In jenem Jahr gab es in Visquard 29 Kaufleute und Handwerker, womit der Ort nach dem Flecken Greetsiel und Pilsum die drittgrößte Zahl an Kaufleuten und Handwerkern in der Krummhörn aufwies. Darunter fanden sich sieben Leineweber, vier Schuster, jeweils drei Zimmerleute, Bäcker und
wichtigste Verkehrsträger. Über Gräben und Kanäle waren nicht nur die Dörfer, sondern auch viele Hofstellen mit der Stadt Emden und dem Hafenort Greetsiel verbunden. Besonders der Bootsverkehr mit Emden war von Bedeutung. Dorfschiffer übernahmen die Versorgung der Orte mit Gütern aus der Stadt und lieferten in der Gegenrichtung landwirtschaftliche
Quelle: Wikipedia